Ausstellungseröffnung Wanderausstellung „Incontri D’Arte“
Bei der zweiten Serie der Wanderausstellung „Incontri d’Arte“ der Cooperative Diro (Trentino) präsentieren vom 16. Mai bis 9. Juni 2015 zahlreiche Künstler aus Österreich, Deutschland und Italien ihre Werke im Rechelerhaus.
Das gemeinsame Thema der 25 Künstler, die allesamt entlang der Via Claudia Augusta leben und arbeiten, ist diesmal das Fass als Symbol der ersten Wirtschafts- und Kulturbeziehungen auf der bekannten Römerstraße. Aus Tirol sind bei diesem „Kunst-Treff“ der Zammer Roland Böck, die Imster Gebhard und Wilfried Schatz, der Fisser Siegfried Krismer und Klaus Koch-Tomelic (Ehrwald) dabei. Die Ausstellung im Rechelerhaus wurde unter großem Medieninteresse eröffnet.
Das Fass hat als erster Behälter der Geschichte die blühende Weinwirtschaft der Gebiete entlang der Etsch gefördert. Zuvor war es im gesamten römischen Reich üblich, Öl und Wein mit Hilfe von Amphoren zu transportieren. Etwa im 1. Jh. vor Christi führten die Kelten als Behälter für ihr Bier Holzfässer ein. Die Römer übernahmen diese Technik, um große Weinmengen entlang der Via Claudia Augusta über die Alpen bis zur Donau zu befördern. Und so thematisiert die zweite Wanderausstellung „Incontri d’arte“ auch die aufblühenden Handels- und Kulturbeziehungen zwischen den einzelnen Ländern. Armin Klien, Obmann des Kulturvereins Rechelerhaus: „Das Kulturprojekt entlang der Via Claudia startete 2011 mit 28 Künstlern aus Italien, Österreich und Deutschland, und es ist ein ehrgeiziges Projekt in Hinblick auf das Jubiläumsjahr der Römerstraße im Jahr 2046. Dass diese Ausstellung in Ladis Station macht, ist Franz Geiger und Alwin Chemelli zu verdanken.“ Die 25 ausgestellten, künstlerisch sehr unterschiedlichen, dafür aber umso sehenswerteren Werke seien dabei das ganze Jahr auf Reise. Nach Ladis geht es weiter nach Altfinstermünz und dann auf die Expo nach Mailand. Den Bezirk Landeck vertreten Roland Böck aus Zams und der ehemalige Fisser Galerist Siegfried Krismer. Überaus erfreut über die Ausstellung zeigte sich auch der neugewählte Obmann des Vereins Via Claudia Augusta Tirol, Walter Stefan: „Von der Via Claudia Augusta hat nicht nur das Militär, sondern auch die Bevölkerung profitiert. Es sind Handelsniederlassungen errichtet worden und der Lebensstandard entlang dieser Route hat sich deutlich verbessert.“ Mit dem Fass habe auch ein Wein-Transfer von Norden nach Süden begonnen, wobei auf dieser Römerstraße auch neue Gedanken und Kulturen weitergeleitet worden seien. „Wir möchten die Via Claudia Augusta zu einer Kulturstraße in Europa wiederbeleben – in diesem Sinne ist diese Ausstellung eine ganz tolle Sache. Ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Kulturaustausch an dieser Straße passieren wird!“ Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung im Rechelerhaus in stilvoller Manier von der „Wohngemeinschaft“.
Text: Rundschau Landeck
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