Ausstellungseröffnung von Gabriele Dangl und Sanna Myrttinen
Unter dem Titel „Granitstilles Heimkehren – Seelenlandschaften zwischen Inari und Inn“ fand heute wie schon so oft im Rechelerhaus eine Vernissage der besonderen Art statt.
Die gebürtige Pfundserin Gabriele Dangl und Sanna Myrttinen aus Helsinki zeigen bis zum 21. Juni 2014 sehenswerte Bilder von meditativen Orten, die dazu einladen sollen, wieder zur inneren Ruhe und Stille zu finden. Kennengelernt haben sich die beiden Frauen durch ihre englischen Männer, zwei Sportler, die gerne Kajak fahren. „Und obwohl wir künstlerisch sehr verschiedene Richtungen haben, stellten wir doch viele Gemeinsamkeiten fest“, sagt Gabi Dangl. Die in Pfunds aufgewachsene Künstlerin studierte an der Kunst-Uni in Linz Malerei und Grafik und ist Lehrbeauftragte an der HTL Bau und Design in Innsbruck. Eine von diesen Gemeinsamkeiten ist das Reisen, und eine solche führte die Oberländerin von den Voralpen bis zu den endlosen Wäldern und Seen Finnlands. „Die Natur in Finnland ist jener von Tirol sehr ähnlich“, sagt die Finnin, die in Helsinki und Växjö (S) ihre Masters gemacht hat. Ähnlich seien dabei u. a. die Nebel- und Granitlandschaften – und die Einsamkeit. „Steigt man nur hoch genug, wird die Vegetation genau so karg, gewaltig und einsam wie in der Arktis.“ Myrttinen, die in München unterrichtet, stellt im Rechelerhaus Bilder aus, „die einen naturalistischen Schwung besitzen und teilweise vom Abstrakten bis ins Mystische gehen“, so Armin Klien, Obmann des Kulturvereins Ladis. Gänzlich anders präsentieren sich indessen die Werke von Dangl, die zum Beispiel mit Tiefdruck-Techniken arbeitet, aber auch Holzschnitt-Bilder ausstellt.
Sowohl Dangl als auch Myrttinen, die mittlerweile eine tiefe Freundschaft verbindet, haben bereits etliche (internationale) Ausstellungen realisiert – aber eine Premiere konnten die überaus zahlreich erschienenen Kunstfreunde bei der Vernissage trotz alledem bewundern: Nämlich ein Gemeinschaftswerk mit dem Titel „Landschaft“, das den Besucher als erstes Bild der Ausstellung gleich am Eingang links empfängt. Mit den Worten „mach du da mal weiter“ motivierte Dangl ihre fi nnische Kollegin, an diesem Projekt Hand anzulegen – und das Ergebnis verführt den Betrachter sogleich in eine ruhig anmutende Seelenlandschaft. Ein Anliegen war für die beiden Künstlerinnen auch, dass der Betrachter der Bilder wieder zu innerer Ruhe und Gelassenheit findet. Eines jedenfalls ist fix: „Der gegenseitige Austausch bei der Vorbereitung für diese Vernissage war super“, sagt Dangl und fügt an: „Fasziniert hat uns bei der gesamten Thematik vor allem das Nebelverhangene. Denn das bedeutet ja nicht nur unbedingt Einsamkeit, sondern ganz oft auch Stille.“ Musikalisch fein mit Jazz-Improvisationen umrahmt wurde die Eröffnung von Reinhard Patscheider.
Text: Rundschau Landeck